1789 – Friedrich August III. von Sachsen bestimmt 3 Mio. Thaler für den Bau von Wasserstraßen im Kurfürstentum.
1795 – Der erste Bauabschnitt, die Schiffbarmachung der Unstrut und Saale zwischen Bretleben und Weißenfels für Elbkähne, wird fertiggestellt. Durch die Kriege gegen Frankreich und die Napoleonische Besetzung 1806-13 können die Arbeiten nicht fortgesetzt werden.
1815 – Das Gebiet der oberen Saale und Unstrut fällt an Preußen. Ein Jahr später wird die Schiffbarmachung der Saale von Halle bis Weißenfels angeordnet.
1823 – Am 24. März Eröffnung der Schifffahrt zwischen Halle und Weißenfels für Elbkähne. Damit wird eine durchgängige Wasserstraße von Bretleben a. Unstrut bis zur Elbe geschaffen. Es beginnt ein reger Frachtverkehr (Salz, Holz, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Kalk- und Sandsteine, Kohle).
1880/81 – Höhepunkt des Güterverkehrs mit 200.000 t verschiffter Ware zwischen Bretleben und Halle. Im Revier gibt es 66 Schiffseigner mit 74 registrierungspflichtigen Schiffen, sowie zahlreiche kleinere Fahrzeuge.
1882-95 – Ausbau der Wasserstraße für Schiffe bis 180 to Tragfähigkeit.
1887 – Baubeginn der Unstrutbahn. In der Stadt Nebra a. U. erfolgt die Gründung einer Schiffervereinigung für das Revier der Oberen-Saale-Unstrut mit dem Ziel, einheitliche Frachtsätze zu bestimmen und den Bau des Saale-Leipzig-Kanals zu unterstützen.
1889-1910 – Nach der Eröffnung der Unstrutbahn und weiterer Eisenbahnlinien, sowie durch das Ende der Nebraer Sandsteinbrüche schrumpft der Güterverkehr auf 1/3 zusammen.
1910-24 – Kampf um den Anschluss der Oberen-Saale-Unstrut an den geplanten Mittellandkanal.
1911 – Staatsvertrag zwischen Preußen und Sachsen über den Bau des Saale-Leipzig-Kanals.
1926 – Staatsvertrag über den Bau des Südflügels des Mittellandkanals. Der Ausbau der Saale oberhalb von Kreypau in Richtung Weißenfels und Naumburg ist wegen der wirtschaftlichen Not und der ständigen politischen Krisen der Weimar Republik nicht Gegenstand dieses Abkommens.
1926-39 – Die Personenschifffahrt erfährt einen starken Aufschwung.
1945-57 – Als Kriegsfolge verlandet das Revier. Die Güterschifffahrt wird 1952 eingestellt. Die Fahrgastschifffahrt endet vorläufig 1957.
1964 – Der VEB Kraftverkehr Halle, Abt. Fahrgastschifffahrt nimmt den Verkehr zwischen Weißenfels und Freyburg wieder auf.
1967-89 – Die DDR baut an der Unstrut zahlreiche Wehre und Schleusen zurück, angeblich zum Hochwasserschutz. Tatsächlich ist kein Geld da, die Wasserbauanlagen weiter zu unterhalten. Auch sollen die Durchflussmengen für das Leuna-Werk erhöht werden. Nach Abriss zahlreicher Staustufen sinkt der Grundwasserspiegel dramatisch.
1977 – Einstellung der Unstrutfahrten nach Freyburg. Zwischen Weißenfels und Naumburg bleibt die Fahrgastschifffahrt bis 1990 in Betrieb. 1990 Ende des staatlichen Unternehmens.
1993-2001 – Das Land Sachsen-Anhalt saniert die noch vorhandenen Wehre und Schleusen an der unteren Unstrut. Das seit den 1920er Jahren traditionelle Sportbootrevier (Motorboote, Schlauchboote, Ka-nus) kann für den Freizeitverkehr wieder genutzt werden.
1994-2016 – Private Personenschiffer nehmen die Fahrt auf. Die Saale-Unstrut-Schifffahrtsgesellschaft mbH in Naumburg befördert jährlich über 50.000 Fahrgäste.
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